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5 Juli 2018

Pedocin, die unvergängliche Faszination der historischen Mauer

5 Juli 2018
Micol Brusaferro

Pedocin, die unvergängliche Faszination der historischen Mauer

Der Sommer hat gerade erst begonnen, aber das Strandbad Lanterna in Triest, besser bekannt als Pedocin, hat schon Tausende Personen willkommen geheißen. Vor allem Triester, aber auch viele Touristen, die von einer in Europa einzigartigen Besonderheit angezogen sind. Die sich im Besitz der Gemeinde Triest befindliche Badeanstalt trennt nämlich mit einer Mauer Männer und Frauen. Der Eintritt kostet nur einen Euro, man kauft die Karte am Eingang und entwertet sie in einem Kontrollgerät, das dem in vielen Bussen anzutreffenden ähnelt. Und dann kommt die Abzweigung, Frauen links und Männer rechts. Der „rosa“ Abschnitt ist besser besucht, um genau zu sein, er ist überfüllt. Man bedenke, dass es Tage gibt, an denen bis zu 3.000 Eintrittskarten entwertet werden, das ergibt natürlich ein farbenfrohes, lebhaftes und geräuschvolles Durcheinander. Im Gegensatz zum Herrenabschnitt, im dem es immer genug Platz und viel Freiraum gibt und eine jenseits der Mauer undenkbare Stille herrscht. Und zwischen einem Sonnenbad und einem Bad im Meer spielt man gerne Karten. Eine Kuriosität. Es gibt verschiedene Geschichten zur Herkunft des Namen „Pedocin“. 1800 „entlauste“ man hier Pferde, aber es gibt auch Personen, die daran erinnern, dass man vor dem Strand Muscheln züchtete und die Miesmuscheln werden im Triester Dialekt „Pedoci“ genannt. Eine Zeit lang wurde die Badeanstalt auch „Ciodin“ genannt, ein dialektaler Ausdruck für Nagel, denn damals hängte man die Kleidung an Nägeln auf. Jeden Sommer kommen viele Journalisten und Filmcrews aus der ganzen Welt hierher, um den Erfolg des Werks und die originelle Mauer zu dokumentieren, die nach Jahrhunderten immer noch eine unvergängliche Faszination ausstrahlt.
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Micol Brusaferro

Als Berufsjournalistin arbeite ich mit verschiedenen Redaktionen zusammen, wobei ich mich insbesondere mit Kommunikationen für Firmen und Vereine beschäftige. Zudem schreibe ich ironische Bücher über Triester Besonderheiten. Ich reise viel aus beruflichen Gründen und bin eine leidenschaftliche Weltenbummlerin. Dabei liebe ich es, Kuriositäten zu entdecken und darüber zu erzählen.

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