Isonzo
Der Fluss Isonzo, der im Gebiet des Plezzo entspringt, in Slowenien, genauer gesagt im Val Trenta, verläuft als Canyon durch Wälder; auf italienisches Staatsgebiet tritt er bei Görz; hier durchfließt er die Hochebene des Karsts, wird vom Vipacco gespeist und dann, Richtung Meer gewandt, vom Torre, um dann nach insgesamt 136 km in der Nähe von Grado in die Adria zu münden. So prägt er das friaulische Gebiet, das auch Isontino genannt wird.
Der Isonzo, dessen Name vom keltischen "Eson" stammt, trug seit der Antike die verschiedensten Bezeichnungen; er ist der zweitgrößte Fluss Nordostitaliens, auch dank der Karstschichtquellen, die ihn ständig versorgen. Dieser Fluss war schon 300 n.Chr. Schauplatz von Schlachten zwischen Christen und Heiden; historisch wird er aber mit dem Ersten Weltkrieg verbunden, wegen der zwölf Schlachten, die seinen Name tragen und in der Gegend zahlreiche Anlagen zur Erinnerung an den Ersten Weltkrieg hinterließen.
Am Isonzo oder in geringer Entfernung von ihm findet man Reste von alten Castellieri-Ringwallanlagen, wie auch Spuren der früheren Völker, die hier siedelten, wie zum Beispiel die Römer, die Langobarden und die Byzantiner; auch mittelalterlichen Burgen und venezianische und österreichische Festungswerke.
Das smaragdgrüne Wasser des Flusses fließt durch eine Gegend mit Städten von kultureller und historischer Bedeutung, wie Görz, sowie andere Städte, die man erleben muss, wie Gradisca d'Isonzo, Sagrado, Fogliano Redipuglia, bis hin zu Grado, dem Badeort par excellence, der von Kaiser Franz Joseph als offizieller Kurort des Habsburgerreichs anerkannt wurde.
Dort, wo der Fluss in die Adria mündet, liegt die Isola della Cona, umgeben vom Meer, vom Isonzo und vom Kanal Quarantia, der in der Vergangenheit dessen wichtigste Mündung war. Hier wurde ein Naturschutzgebiet geschaffen, so dass die schon hohe Artenvielfalt mit sehr vielen Pflanzen- und Tierarten weiter angestiegen ist. Es ist über einen Deich mit dem Festland verbunden und für die Naturbeobachtung eingerichtet. So kann man hier zahlreiche Pflanzen und Tiere beobachten, insbesondere die Camargue-Pferde, die hier wegen ihre Anpassungsfähigkeit an Feuchtgebiete eingeführt wurden und auch für Führungen eingesetzt werden.
Für die Liebhaber des naturverbundenen Sports bieten die Ufer des Flusses außer den Spazierritten zahlreiche Routen für Trekking und Mountainbike. Vielfältig sind die Wege und die in der Nähe zu entdeckenden Parks, einschließlich der Grünflächen von Görz, wie der Parco Piuma, Wo man Schwäne und Stockenten sehen kann, und der Park von Campagnuzza-S. Andrea mit Schautafeln zu verschiedenen Themen.
Die Isonzomündung eignet sich besonders für Ausflüge auf dem Fluss und zum Kajakfahren, zwischen der Isola della Cona und dem Naturgebiet Caneo mit den Casoni (schilfgedeckten Fischerhütten). Auch hier kann man im Röhricht Tiere entdecken, die die Gegend besiedeln.
Im Isonzotal liegen auch einige der renommiertesten D.O.C.- und D.O.C.G.-Weingebiete Friaul Julisch Venetiens, mit einer umfangreichen Weinproduktion, wobei sich die Weine durch den mehr oder weniger kalkhaltigen Boden und das jeweilige Kleinklima unterscheiden.