Die Griechisch-Orthodoxe Kirche
Die Kirche, die die griechisch-orthodoxen Gemeinde Triest zwischen 1784 und 1787 errichten ließ, ist der Heiligen Dreifaltigkeit und dem Heiligen Nikolaus (Volksname: S.Nicolò) gewidmet. Sie wurde am 18.2.1787 mit einer feierlichen Liturgie, die vom Bischof von Modone Anthimos Karakalos und vom Archimandrit Omeros Damasceno zelebriert wurde, in Anwesenheit des Triestiner Gouverners Pompeo de Brigido offiziell eingeweiht.
Da die Kirche ursprünglich sehr bescheiden aussah, wurde sie zwischen 1819 und 1821 mit der finanziellen Unterstützung von Demetrio Carciotti und anderen reichen griechischen Kaufleuten vom Architekten Matteo Pertsch (1769-1834) restauriert und verschönert. So nahm die Kirche das heutige Aussehen an, mit der eleganten neoklassischen Fassade und den beiden leicht zurückgesetzten Glockentürmen mit den gewölbten Kuppeln, die an den österreichischen Barock erinnern. Eine Ringmauer und ein eisernes Gitterwerk trennt das heilige Gebäude von der Straße.
Die Fassade ist mit einem Dreiecksgiebel abgeschlossen, der auf sechs ionischen Pilastern stützt. In der Fassade öffnen sich vier große Fenster und drei Tore, wobei das zentrale Tor der Tempeleingang ist.
Der von oben und seitlich von einer doppelten Reihe von Fenstern beleuchtete Innenraum ist in drei liturgischen Bereichen gegliedert: das Presbyterium mit drei Apsiden, das Schiff und zwei Galerien an der Hinterwand, die eine über dem Chor, die andere unter dem Gynäkeion (für die Frauen reserviert). Rechts hängen die Ikonen von dem Heiligen Nikolaus und von der Heiligen Mutter Gottes mit Kind.
Der Fußboden ist aus schwarz-weiß-kariertem Marmor mit einem großen achtspitzigen Stern in der Mitte. An der Seite befindet sich ein zweireihiges hölzernes Chorgestühl (an den Stuhllehnen hängen Schildern mit den Namen der griechischen Familien, die zum Bau und zu den reichen Dekorationen der Kirche beigetragen haben). An der rechten Wand, neben der Ikonostase, sticht das Bischofskatheder hervor, während demgegenüber von der Seitenwand ein hölzernes Pult hervorragt, das mit goldenen Stuckwerken und Temperamalereinen auf goldenem Hintergrund, die die vier Evangelisten darstellen, bereichert wird.
Der Innenraum wird von drei kostbaren Kronleuchtern aus der russischen Handwerkskunst und von hohen Kerzenständern beleuchtet. Die hölzerne Ikonostase ist ein kostbares Schnitzereiwerk, dessen Struktur vom Empirestile beeinflusst wird, aber in der Dekoration an den Rokokostil erinnert. Sie erhebt sich auf drei Stufen und ermöglicht, durch drei Türe, den Zugang zur Zentral- und zu den Seitenapsiden, die das Presbyterium bilden und die drei Altare beinhalten.
Auf dem Zentralaltar, zu dem man durch die heilige (mittlere) Tür gelangt, zelebrieren die Priester die Heilige Messe, während die Seitentüre für die Diakone reserviert sind. Die Türflügel aus geschnitzeltem und goldenem Holz, sind mit ovalen Metallpaneelen mit Heiligengemälden geschmückt.
In der Zentralapsis, dem Altar gegenüber, befindet sich ein großes Kreuz, an den Wänden hängen Bilder der Jungfrau mit Kind und der vier Evangelisten und der Heiligen. In den anderen zwei Apsiden befinden sich die Darstellungen der Christi Geburt und der Kreuzabnahme. In der unteren Reihe der Ikonostase befinden sich sechs große Ikonen, die die Heiligen Spyridion, Nikolaus, die Heilige Mutter Gottes mit Kind, Christus auf dem Thron, die Heilige Dreifaltigkeit, Johannes den Täufer nach byzantinischen Stilkanonen darstellen.
An der Seite befinden sich andere zwei große Ikonen mit dem Heiligen Georg und der Heiligen Katharina. Immer auf dem mittleren Niveau der Ikonostase sind 21 wertvollen Ikonen angereiht, die mit Tempera auf Tafel gemalt sind und unterschiedliche Szenen des Evangeliums darstellen.
An der flachen Decke ist ein großes Ölgemälde angebracht, das Christus in Gloria darstellt, und über der rechten Seitentür ist das Gemälde der Filoxenia (Abrahams Gastfreundschaft) zu bewundern. Sehenswert noch, unter anderem, zwei ansehnliche Gemälde von Cesare Dell'Acqua, aus Piran, (Jesus unter den Kindern und Die Predigt Johannes des Taufers) und, unter der Gynäkeiongalerie, den Einzug in Jerusalem und die Tempelreinigung von G. Trigonis.