Wir lassen das Auto vor der Schutzhütte Cason di Lanza (1552 m) stehen. Wir nehmen den Weg 442b (Zustieg zum Klettersteig): etwa eine Stunde gemütlich durch den Wald, der allmählich in die Karstlandschaft der Nordseite des Zermula übergeht; der Einstieg des Klettersteigs befindet sich dort, wo glatte Wände auf Schotterfelder treffen (folgen Sie dem Mix aus weiß-roten Markierungen und gelben Kreisen). Direkt am Einstieg gibt es eine kleine Terrasse (1820 m), wo man den Klettergurt und Helm anlegen kann.
Der Klettersteig Amici della Montagna besteht aus 14 Seilabschnitten, die sich abwechseln an fast senkrechten Wänden, schrägen Passagen und kurzen Seitentritten (diese letzteren perfekt, um kurz durchzuatmen). Er wird als mittelschwer eingestuft. Der schönste Abschnitt des Aufstiegs sind definitiv die "Orgelpfeifen". Vor dem letzten Klettersteigabschnitt befindet sich der rote Behälter mit dem Klettersteigbuch.
Vom Klettersteig gelangt man auf den schmalen Weg (2095 m). Es lohnt sich, rechts abzubiegen und den kurzen Hängepfad zu nehmen (nur der Anfang ist etwas ausgesetz), der zu einem Sattel führt, und von dort weniger als hundert Höhenmeter bis zum Gipfel des Monte Zermula (2143 m, Gipfelkreuz und Buch).
Von hier geht es zurück zum Ende der Schützengrabenlinie und weiter entlang des Schotterbandes (deutliches Holzschild). Wir sind in einem Freilichtmuseum: Wir umrunden die felsige Seite des Zermula und steigen dann kurz auf die Gipfelebene, begleitet von den Spuren der Frontlinie des Ersten Weltkriegs. Auf dem Weg sehen wir in den Fels gehauene Gänge, Schützengräben und Überreste von Baracken, Mauern sowie die historische Inschrift, die vom 35. Alpinen Bataillon Susa in den Stein geritzt wurde.
Der Schützengrabenweg führt uns den grasbewachsenen Osthang des Zermula hinab bis zur Forca di Lanza (1831 m). Von dort nehmen wir den linken Weg 442a, der ruhig zurück zum Cason di Lanza führt, vorbei an der wunderschönen Mulde am Fuße des Zuc della Guardia.
