
Jenseits der Burgmauern

Die Geschichte von Vajont ist hinreichend bekannt, aber ein Ausflug zum Staudamm von Vajont und zu den angrenzenden Orten zwischen Erto und Casso ist eine unglaubliche Erfahrung mit einer starken emotionalen Wirkung.
Wir hatten eine 3-Stunden-Tour reserviert (Infos und Voranmeldungen im Parco delle Dolomiti Friulane +39 0427 87333), die eine Wanderung auf den Monte Toc und das Begehen der traurig berühmten Staumauer vorsah. Ich ahnte jedoch nicht, dass mir die Vajont-Geschichte so nahe gehen würde.
Unserem sehr gut vorbereiteten Führer gelang es mit seiner Erzählung, alle Einzelheiten der hier im vergangenen Jahrhundert vorgefallenen Geschehnisse wieder ins Leben zu rufen. Während der Wanderung schien es, als ob sich die diversen Personen der Geschichte materialisieren würden und es wurde einem klar, warum der riesige Erdrutsch vom 9. Oktober 1963 stattgefunden hatte. Er stürzte in den Stausee der SADE und löste damit drei Riesenwellen aus, die Tod und Vernichtung in die Orte Erto und Casso und vor allem nach Longarone und in das Piave-Tal brachten.
Die schon in sich sehr aufregende Gegebenheit wurde mit dem atemberaubenden Blick auf das vom Erdrutsch am Monte Toc zurückgelassene riesige „M“ und das Durchqueren des eindrucksvollen alten Walds „Bosco Vecchio“ mit seinen damals überlebenden und dann schief gewachsenen Bäumen, noch bildhafter dargelegt. Und schließlich kommt der überwältigende Blick von der über 260 Meter hohen Staumauer auf die Landschaft und auf die tiefe Schlucht des Vayonts, bei dem einem mehr als woanders bewusst wird, welchen Weg das Wasser zurücklegen und welche Kraft es entwickeln musste.
Diese Erfahrung ist wahrlich aufregend. Sie bereichert und regt zum Nachdenken an, über die Gier und die Leichtfertigkeit des Menschen und die Kraft und Erhabenheit der Natur.
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