
Eine enge Gasse in der Altstadt von Monfalcone bringt mich in wenigen Minuten auf den Karst. Der rote Erdweg führt mich gemächlich auf die Hügel, den Zeugen der Gräueltaten des Ersten Weltkrieges, von wo ich den gesamten Golf von Triest überblicken kann. Der Weg Nr. 83 führt mich zum quellwasserklaren See von Sablici und der Weg Nr. 81 nach Jamiano in einem slowenischen Minderheitsgebiet
Durch die Eichenwälder, die zweisprachigen Straßenschilder und die Steinmauern mutet diese Zone ganz anders an als die nahe Stadt. Auf der Suche nach einer Osmiza, einem typischen Bauernschank, führt mich der Weg Nr. 3 entlang des Berges Hermada durch Coisce, ein verlassenes Dorf, das während des Krieges als Militärpräsidium fungierte. Nach dem Abstieg bis Ceroglie und Sistiana schlage ich endlich den Weg Nr. 1 ein.
Während ich mich zwischen alten Schützengräben, weißen Klippen, Kalkkieselhalden und Eichenwäldern bewege, kommt es mir beinahe so vor, als würde ich mit dem Blau des Meeres Verstecken spielen. Hinter der nach Wien führenden alten Eisenbahn gehe ich auf der Via della Salvia weiter, einem Panoramaweg, der sich durch die Macchia schlängelt. Diese auch für Fahrräder geeignete Straße führt mich bis zur Ortschaft S. Croce, in der eine alte Kirche aus lokalem Gestein steht.
Jetzt spendet der Eichenwald wieder seinen Schatten bis Contovello, einem Dorf aus dem 15. Jahrhundert, das dort auf das Meer blickt, wo nahe der antiken Tränke eine alte, in das Karstgestein gehauene Treppe hinabführt. Zwischen Obst- und Gemüsegärten gehe ich bis zum Bahnhof von Miramare hinab. Dieser wurde vom Bruder des österreichischen Kaisers genutzt, um das Schloss Miramare zu erreichen. In wenigen Minuten bin ich bei dem vom grünen Garten und blauen Meer umgebenen weißen Gebäude, dem lohnenden Ziel dieser Wanderung.
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