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IGP Prodoukte - ital für g.g.A. geschützte geographische Angabe

Der Schinken von Sauris, seit über einem Jahrhundert ist seine Qualität unbestritten: dank des besonderen Klimas von Sauris, zusammen mit dem raffinierten Räucherungsprozess, war es den Betrieben möglich, die regionalen Grenzen zu überwinden und schnell auf dem italienischen und ausländischen Markt zu expandieren. Um dem steigenden Bedarf nachzukommen, ist die Produktionsleistung im neuen Jahrtausend beachtlich angestiegen, was auch der Vermarktung aller typischen Produkte zum Vorteil gereichte: abgesehen vom Schinken IGP darf man auch Speck, Ossocollo (ital. Salami aus Nackenstück), Salami, Pancetta (Bauchspeck), Lardo, Cotechino (Kochwurst) und Salsiccia (grobe Bratwurst) nicht vergessen. Der Sauris ist ein roher, geräucherter Schinken, der mindestens zehn Monate abhängt und ausschließlich in der Gemeinde Sauris aus frischen Keulen von Schweinen, die in bestimmten Gebieten italienischer Regionen geboren, aufgezogen und geschlachtet wurden, stammt. Der Sauris Schinken zeigt sich auch nach abgeschlossener Reife als Ganzes, mit Knochen. Er hat einen zarten Duft und mild-süßlichen Geschmack mit einer angenehm rauchigen Note.

Die Pitina (Fleischklößchen aus geräuchertem Fleisch des Val Tramontina) ist eine Erfindung der Bauern traditionell eher armer Gegenden, wie die Täler im Norden von Pordenone; entstanden aus der Notwendigkeit heraus, das Fleisch auch in den Herbst- und Wintermonaten zu konservieren: konnte man eine Gemse oder ein Reh erlegen, verletzte sich oder erkrankte ein Schaf oder eine Ziege (ansonsten zu wertvoll, um sie zu schlachten), musste man eine Möglichkeit finden, möglichst nichts zu verschwenden. Aus dieser Notwendigkeit, Fleisch zu konservieren entstanden neben der Pitina auch ihre Varianten die Peta und Petuccia, die sich von der Pitinia durch die Verwendung unterschiedlicher aromatischer Kräuter und im Falle der Peta auch in der Größe unterscheiden. Das Tier wurde entbeint und das Fleisch in der „Pestadora“ (ein ausgehöhlter Holzstumpf) fein gehackt. Gewürzt wird das Fleisch mit Salz, Knoblauch und schwarzem, gestoßenem Pfeffer.

Im Val Tramontina, dem Erzeugungsgebiet der Pitina, gab man auch wilden Rosmarin hinzu. Im Val Cellina, Erzeugungsgebiet der Petuccia, machten wilder Fenchel und Wachholderbeeren den Unterschied. Die Peta, die "Maxi-Version" der Pitina, war typisch für Andreis im Val Cellina: größer als die Pitina und die Petuccia, rund, leicht abgeflacht, konnte sie bis zu einem Kilo wiegen. Aus dem Hackfleisch wurden kleine Klöße geformt, diese dann in Maismehl gewälzt und auf dem Sims der Feuerstelle geräuchert. Mit der Zeit trocknete die Pitina aus und man musste sie zum Verzehr in Polentasuppe aufweichen. Heute wird die Pitinia verfeinert durch teilweise Verwendung von Schweinefleisch (Lardo oder Nacken), das den intensiven Wildgeschmack von Reh, Ziege oder Schaf abschwächt. Das Räuchern erfolgt mit verschiedenen aromatischen Hölzern, die manchmal gemischt verwendet werden (aber vorwiegend mit Buche). Fast wäre die Pitina in Vergessenheit geraten. Sie war außerhalb der Region am Fuße der Berge des Friauls unbekannt und es gab immer weniger Hersteller. Presidio Slow Food hat vier davon vereint, um die Pitina weiter zu erhalten und bekannt zu machen, wobei ausgehend von der lokalen Gastronomie der Markt erweitert wird. Das Schweinefleisch mildert den eigenwilligen Geschmack von Ziege oder Schaf, der intensive Duft von Geräuchertem und aromatischen Kräutern bleibt jedoch erhalten. Heute verzehrt man die Pitina nach mindestens zweiwöchiger Reifezeit roh in Scheiben geschnitten, aber auch gekocht ist sie hervorragend. Sie kann in Essig abgekocht und mit Polenta serviert werden, man kann sie in Butter und mit Zwiebeln anbraten oder einer Kartoffelsuppe hinzugeben oder „al cao“ zubereiten, d.h. in frisch gemolkener Kuhmilch kochen.

Einen passenden Wein dazu zu finden, ist in einer Gegend wie Friaul-Julisch Venetien mit ihrem reichhaltigen Angebot an Weißweinen nicht schwierig. Es gibt eine breit gefächerte Auswahl von Sauvignon bis Pinot Grigio, obwohl letztlich vielleicht der traditionelle Friulano die beste Wahl wäre.